Oskar von FAZUA tüftelt am E-Bike-Antrieb der Zukunft

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Mit Oskar Kaufmann haben wir einen echten Ingenieur und Tüftler für eBike Antriebstechnik getroffen. Beim Startup FAZUA in Ottobrunn, das 2013 aus einem Uni-Projekt gegründet wurde, entwickelt Oskar mit seinem Team Systeme für sog. "leichte" eBikes, denen man es garnicht mehr ansieht, dass es sich um ein eBike handelt, so formschön und minimalistisch sind die Antriebe und Batterien. Bei unserem Besuch bei FAZUA und unserem Ride mit Oskar haben wir viel über die Mobilität der Zukunft diskutiert und gelernt, was eBikes in Zukunft noch alles möglich machen können. Mit seinen täglichen 40km Work Ride macht es Oskar täglich vor!

Lieber Oskar, wie würdest du dich in drei knappen Sätzen selber beschreiben und vorstellen?

Ich scheue keine Herausforderung. Bin für jeden Unfug zu haben. Lebe den Moment! 

Welche Abbiegungen in deinem Leben waren die Prägendsten? 

Ich habe früh Kinder bekommen! Mein Abi habe ich in Italien im Internat gemacht.

„Stier, sagen zu mindestens alle…“

Wenn Du ein Tier wärst, welches wärst du?

Stier, sagen zumindest alle 😅

Was ist deine Berufung im Leben?

Meinen Kindern beizubringen, Dinge kritisch zu hinterfragen und ihnen eine möglichst gute Zukunft zu hinterlassen. 

Hast du ein bestimmtes Lebensmotto?

Alleine können wir so wenig erreichen, gemeinsam so viel.

Was ist deine Lieblings-Abhängerbeschäftigung? 

Kaffeetrinken :-).

Was bedeutet für Dich Fahrradfahren?

Abschalten, auspowern, „das“ Verkehrsmittel in der Stadt.

„Im Alltag in der Stadt ist das Fahrrad, das schnellste, gesündeste und klimafreundlichste Verkehrsmittel.“

Erzähl uns doch bitte von deinem bislang schönsten Erlebnis auf oder mit einem Fahrrad?

Oh, da gibt es nicht ein schönstes, sondern viele schöne Erlebnisse. Hier ein kleine Auswahl:

  • Im Winter mit dem MTB bei Sonnenaufgang durch den Perlacher Forst. Alles weiß und still. Absolute Idylle!
  • Mit dem Tandem durch das Alte Land bei Hamburg.
  • Mit dem Lastenrad und den Kindern an den Starnberger See.
  • Eine Tour mit Frau und Kindern um den Ammersee.

Was sind deine drei HOT SPOTS in München, die du vorzugsweise mit dem Rad besuchst?

Die Frage ist welche Orte ich nicht mit dem Rad aufsuche 😊. Nordteil Englischer Garten, Waldschwaigsee und Nymphenburger Schlosspark sind meine Favoriten.

Was ist deine Lieblingsfahrradstrecke in München?

Der Isarradweg aus München raus.

Welche Momente auf dem Fahrrad genießt du am Meisten? Welche weniger?

Schee: Abends nach einem stressigen Arbeitstag bei schönem Wetter nach Hause fahren und abschalten.

Weniger Schee: Morgens bei Regen und Kälte mit Verspätung zum ersten Meeting fahren.  

Welche Geschichte würdest du Menschen erzählen um sie für das Fahrradfahren zu motivieren oder zu begeistern?

Fahrradfahren ist ein vielseitiger Sport, der dich in Ausdauer und Geschicklichkeit fordert. Ob auf dem Mountainbike im Trail oder mit dem Rennrad die Straße entlang zu düsen. Hier ist für jeden was dabei. Im Alltag in der Stadt ist das Fahrrad, das schnellste, gesündeste und klimafreundlichste Verkehrsmittel. 

„Ein ausgebautes Netz an Fahrradstraßen durch die Stadt.“

Welche ist für dich die fahrradfreundlichste Stadt? Und warum?

Ziemlich weit vorne sind vermutlich Dänemark und Holland. Leider kenne ich nur die Hauptstädte, war aber begeistert von der Infrastruktur für Fahrräder. Viele Fahrradstraßen, breite Fahrradwegen und intelligente Ampelschaltungen für Fahrräder. Am besten ist mir eine Strecke in Erinnerung geblieben, in der LEDs im Fahrradweg dir signalisieren, ob die Ampel noch zu schaffen ist oder nicht. Großartig!  Das spiegelt sich natürlich auch im Bewusstsein der Leute wider. 

Wie sieht für dich die Mobilität der Zukunft, insbesondere in der Großstadt, aus?

Keine Autos und vor allem viel weniger Parkplätze. Der dadurch entstehende Platz würde die Städte um einiges lebensfreundlicher machen. Bedeutend mehr Sharing-Konzepte, wie Cargo Bikes, E-Bikes, und natürlich auch Autos und Roller. Eine gute Verfügbarkeit von ÖPNV mit fairen Preisen würde für mich die Sache abrunden.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir rund ums Fahrradfahren in der Stadt wünschen?

Ein ausgebautes Netz an Fahrradstraßen durch die Stadt.

„…ein möglichst integriertes, leichtes System, welches dem Fahrrad durch den E-Antrieb nicht seine „Seele“ nimmt.“

An was arbeitest du bei FAZUA?

Ich bin der Batterie Spezi bei uns im Unternehmen und treibe die Entwicklung neuer Akkus voran. 

Welche Story und Ziel steckt hinter FAZUA? Was treibt dich und euch bei FAZUA an?

Das erste System war der Ursprung der “Minimal Assist”-Antriebe in E-Bikes. Das heißt ein möglichst integriertes, leichtes System, welches dem Fahrrad durch den E-Antrieb nicht seine „Seele“ nimmt. Das Fahrradfahren soll auch ohne den Antrieb noch Spaß machen. Lediglich die Spitzen (Anfahren, Anstieg, Gegenwind) fängt der Antrieb auf. Den Rest der Zeit wird selber gestrampelt. Daher kann man hier auch Motor, Getriebe und Akku entnehmen und erhält so ein fast normales Fahrrad. Natürlich hat sich der Markt entwickelt und das neue System hat mehr Power. Dennoch wurde auch hier großen Wert darauf gelegt, dass sich das System schön in Fahrräder integrieren lässt und trotz des zusätzlichen Gewichts ein natürliches Fahrgefühl der Bikes gewährleistet ist. 

„Die Fahrten mit dem Bike in die Arbeit und nach Hause haben eine fast meditative Wirkung auf mich.“

Welches Ziel verfolgst du und ihr mit FAZUA?

Leichte, integrierte Antriebssysteme, die sich individuell in Fahrräder integrieren lassen und sich somit für unterschiedlichste Anwendungen nutzen lassen.

Welche wichtigen Meilensteine liegen seit der Gründung hinter euch? Welche liegen noch vor euch?

  • Umzug nach Ottobrunn und Erweiterungen des Gebäudes
  • Entwicklung von zwei Antriebssystemen
  • Übernahme durch Porsche und Anschluss an das Joint Venture mit der PON Gruppe und Greyp Bikes
  • Vor uns liegen noch einige spannende Produkte, die wir jetzt mit einem deutlich größeren Team vorantreiben können!

„Hauptsache Fahrrad!“

Wer oder was inspiriert dich bei deiner Arbeit am Meisten?

Die Fahrten mit dem Bike in die Arbeit und nach Hause (je 20 km, ca. 45 Min.)  haben eine fast meditative Wirkung auf mich. Oft lasse ich bewusst die Kopfhörer weg und bin einfach nur im Moment. Hier Tanke ich viel Kraft für Familie und auch den Job. Da ist schon die ein oder andere gute Idee entstanden! 

Was ist dein großer Traum, den du gerne mit FAZUA erreichen würdest?

Ein kompetitiver, fair produzierter und vor allem nachhaltiger Antrieb für den breiten Markt. Mit diesem hoffe ich, dass wir noch mehr Menschen aufs Rad bringen. Egal ob für den Sport oder das Pendeln. Hauptsache Fahrrad!